Brennende Autos in Berlin

Noch im letzten wurden in Berlin fast 400 Fahrzeuge angezündet, wobei bei fast einem Drittel aller Straftaten ein politischer Hintergrund vermutet wird. Bei einem geringen Teil aller Fälle kann die Polizei den Hintergrund für die Tat noch nicht zuordnen.  Die Zahl der direkt angegriffenen Fahrzeuge hat sich im Gegensatz zum Vorjahr verdoppelt.

Dabei sind Privatfahrzeuge genauso betroffen wie Firmenwagen und fast 200 der Fahrzeuge wurden durch das Übergreifen von Flammen beschädigt. Von den Taten werden fünf Prozent dem rechten Spektrum und fast 10 Prozent dem linken Spektrum zugeschrieben. Am Ende bleibt für die Besitzer der Fahrzeuge nur noch der Weg zur Autoverwertung Berlin.

Fahrzeuge in Brand setzen ist eine schwere Straftat

Die Polizei fordert nun zunehmend, dass die Parteien sich von solch extremistischen Straftaten distanzieren, da ein brennendes Fahrzeug nicht mit einer freien politischen Meinungsäußerung in Verbindung gebracht werden darf. Die Polizeipräsenz sollte in den auffälligen Bezirken erhöht werden, da es sich hier nicht um ein Bagatelldelikt handelt. Solch ein schwerer Akt mit kriminellem Hintergrund muss sofort geahndet werden.

 

Die meisten Fahrzeuge die aufgrund politischer Motivationen angezündet wurden, befanden sich in Friedrichshain-Kreuzberg, dicht gefolgt von Treptow-Köpenick, Mitte oder Neukölln. Dazu gab es zahlreiche Bekennerschreiben, die über diese Taten gegen eine staatliche Repression aufrufen. Der polizeiliche Staatsschutz übernimmt in solchen Fällen die Ermittlungen. Meist handelt es sich bei den Taten aber um persönliche Racheakte, um andere Delikte zu verschleiern oder einfach um Versicherungsbetrug.

Maßnahmen gegen die Täter

Um die Täter ermitteln zu können wird in Berlin schon heute ein Hubschrauber eingesetzt, der mit einer Wärmebildkamera ausgestattet ist. Früher brannten die Fahrzeuge fast ausschließlich in Kreuzberg-Friedrichshain und es wurden dabei linke Parolen gerufen. Zwar werden jede Nacht zivile und uniformierte Polizisten auf die Berliner Straßen geschickt um dies zu verhindern, überall können sie aber nicht sein. Immerhin befinden sich in Berlin mehr als 5.000 km Straßen und die meisten der 1 Million Fahrzeuge werden am Straßenrand geparkt. So können Brandanschläge nicht immer verhindert werden. Meist sind die Sicherheitsbehörden schon froh, wenn die Brände rechtzeitig gemeldet werden und schlimmeres dadurch verhindert werden kann. Gelegenheiten gibt es also ohne Ende in Berlin und anderen Großstädten Deutschlands. Das Anzünden von Autos kann also quasi nicht durch die Polizei verhindert werden.

 

Oft gibt es aber auch kein Wissen darüber, aus welchen Gründen diese Straftaten verübt werden. Für einige Täter könnte es das Gefühl der Macht vorrangig sein. Der Anblick des brennenden Autos zeigt hier auch die Machtlosigkeit des Staates und des Besitzers. Leider reichen oft die Beweise nicht aus um die Täter rechtskräftig zu verurteilen.

Fast niemand kann sich dagegen schützen

Das gesellschaftliche Klima ist wohl dafür verantwortlich, dass es derzeit zu einer solchen Nullakzeptanz kommt. Hier ist besonders die Mithilfe des Bürgers gefragt um solche Taten aufzudecken. Oft reichen Sekunden aus um einen Grillanzünder gezielt auf einem parkenden Auto zu platzieren, so dass hier niemand vorbeugen kann. Eine Prävention ist quasi unmöglich.

 

Dabei werden die Fahrzeuge von den Tätern meist willkürlich ausgewählt. Die meisten Täter gehen zwar gezielt vor, den Hintergrund können die meisten Menschen aber nicht verstehen. Was mit diesem Vandalismus bezweckt werden soll ist nicht begreifbar. Viele Bewohner Berlins sind nur froh darüber, dass es hierzulande noch nicht wie in England praktiziert wird. Denn bei den Straßenschlachten kommen nicht nur Menschen zu Schaden, es werden ganze Häuser angezündet. Und leider ist es eben sehr einfach solch eine Straftat zu begehen.

Die Bürger müssen helfen

Durch die Polizei können diese Straftaten kaum verhindert werden. Dies gilt nicht nur für Berlin, sondern für die meisten Großstädte in Deutschland. Hier ist die schnelle Hilfe der Mitbürger gefragt. Achten Sie auf auffällige Personen und melden Sie diese ggf. der Polizei. Sollten Sie ein brennendes Auto bemerken, verständigen Sie sofort die örtliche Feuerwehr um dadurch größeren Schaden zu verhindern.